5 Tipps für bessere ChatGPT-Prompts

Perspektiven

Im November 2022 wurde ChatGPT einer staunenden Öffentlichkeit präsentiert. Die KI sorgt in so mancher Branche für Umbrüche und plötzlich sind ganz neue Skills gefragt: prompten statt Stifte spitzen. Ein Prompt, das ist im Grunde nichts anderes als ein Briefing für die KI. Es sind die Eingaben, über die man seine Arbeitsaufträge erteilt. Binnen Sekunden liefert ChatGPT dann z. B. Grundlagen für Texte, Recherchen oder Inspirationen für verschiedene Anlässe und Formate. Aber: Wie bei jedem Auftrag sind die Ergebnisse eben nur so gut wie das Briefing, also wie die Prompts. Deshalb haben wir heute 5 Tipps für euch vorbereitet, wie ihr mehr aus euren Prompts herausholt.

Tipp 1: ChatGPT ist Schauspieler

ChatGPT kann in viele Rollen schlüpfen: Comedian, Werber, Geschichten- oder Redenschreiber, Poet, Rapper, Philosoph, u.v.m. Dafür hat Entwickler Fatih Kadir Akın bereits vorgefertigte Prompts integriert. So schlüpft ChatGPT gleich in die von euch vorgesehene Rolle. Die vollständige Liste der vorprogrammierten Rollen findet ihr auf der Website des Entwicklers. Übrigens: Ebenfalls sinnvoll ist es, Ansprache und Kanal gleich mitzubestimmen.

Highlight-Beispiel-Prompt

Fungiere als Social Media Influencer. Du erstellst Inhalte für Instagram, TikTok und YouTube, um die Bekanntheit von Marken zu steigern. Der Auftrag: „Schreibe ein Instagram Posting über deine ersten Erfahrungen mit einem neuen Smartphone, das zwei Beine hat und Tanzen kann. Benutze dafür kurze Sätze. Sprich die Leser mit du an. Maximal 90 Worte."

Tipp 2: Prompts verketten

Chained Prompting heißt das Zauberwort. Hierbei unterteilt man die Aufgabe in mehrere Zwischenschritte. Step by step tastet man sich so an das gewünschte Ergebnis heran und kann eingreifen, falls ChatGPT einen falschen Ansatz wählt. Chained Prompting funktioniert z. B., indem man vorab eine Gliederung für den gewünschten Text erfragt. Danach kann man ChatGPT auffordern, die Gliederung mit Inhalten zu füllen.

Highlight-Beispiel

Prompt 1: Schreibe eine Rede zum 120. Jubiläum des Vereins Kegelfreunde Bergisch Gladbach. Erstelle vorab eine Gliederung für die Rede. Diese soll eine Headline und fünf Absätze mit Zwischenüberschriften umfassen.

Prompt 2: Formuliere drei Kernbotschaften zu jeder Zwischenüberschrift.

Prompt 3: Formuliere jeweils fünf Keywords zu allen Kernbotschaften.

Tipp 3: Präzise und positiv formulieren

Formuliere deine Prompts so konkret wie möglich. Anstatt “schreibe die Rede neu“, könnte es z. B. sinnvoller sein zu prompten: “präzisiere die Rede“. Außerdem arbeitet ChatGPT besser mit positiven Formulierungen. Also z. B. “Formuliere die Rede humorvoller“ statt “Formuliere die Rede nicht so ernst.“

Tipp 4: Do you speak English?

ChatGPT kann zwar Deutsch, aber der Anteil englischer Trainingsdaten ist deutlich höher. Es kann also hilfreich sein, die eigene Anfrage auch mal auf Englisch zu stellen. Wer im Englischen nicht so sicher ist, kann auf kostenlose Übersetzer-Tools, wie DeepL, zurückgreifen.

Tipp 5: Beispiele geben

Lass ChatGPT nicht zu viele Entscheidungen selbst treffen. Bessere Ergebnisse erzielt man, wenn man der KI konkrete Beispiele oder Templates vorgibt, wie eine Aufgabe erfüllt werden soll. Dies bezeichnet man auch als „One-shot Prompt“.

Highlight-Beispiel

Fungiere als Werbetexter. Verfasse eine Anzeige zum Thema Glasfaser. Nutze dazu folgende Formatierung:

Headline: maximal 32 Zeichen.

Subline: maximal 35 Zeichen.

Copytext: maximal 90 Zeichen.

Ein guter Prompt ist wie ein gutes Briefing

Grundsätzlich kann man sich für den Umgang mit KI merken, was auch für jedes Briefing gilt: 1) Formuliere verständlich. 2) Formuliere präzise. 3) Stelle immer möglichst konkrete Fragen oder Aufgaben. 4) Bedenke: ChatGPT ist “nur“ ein Werkzeug. Letztlich kommt es immer noch auf deinen Input, deine Kreativität, deine Selektion und Nachbearbeitung an. Kurzum: Mit ChatGPT ist es, wie mit Werbe­agenturen. Je besser das Briefing, desto besser sind die Ergebnisse.