1972 bekommt der deutsche Grafikdesigner Otl Aicher einen außergewöhnlichen Auftrag. Er wird Gestaltungsbeauftragter der Olympischen Spiele von München. Ein riesiges, internationales Event, bei dem die ganze Welt zusieht. Die Herausforderung: ein Kommunikationskonzept schaffen, das von jeder Nation, jeder Kultur und in jeder Sprache verstanden wird. Aber wie?

 

Der Knackpunkt ist ganz einfach. Denn die Lösung liegt im Simplen. Otl Aicher arbeitet mit Piktogrammen, einfachen Symbolen, die graphisch Bedeutung vermitteln. Dabei setzt er auf eine maximale Reduktion von Elementen. Für die Olympischen Spiele stellen Aichers Piktogramme die Sportarten so dar, dass sie jede*r sofort erkennt. Eine Figur mit Ball am Bein = Fußball. Eine geneigte Figur mit Kugel am Arm = Diskuswerfen. Arme und ein Kopf auf Wellenlinien = Schwimmen. Was simpel klingt, ist wegbereitend für die Zukunft. Denn die durchgehende Darstellung von Piktogrammen verwenden wir bis heute als internationales Kommunikationsmittel. Daneben prägt Aicher mit der konsequenten Durchsetzung bestimmter Farben und Logos auf den Olympischen Spielen, von Eintrittskarten über Plakate bis zur Kleidung der Mitarbeitenden, die Idee des Corporate Designs. 

 

So knackt Otl Aicher einen komplizierten Auftrag und wird zum Wegbereiter einer universellen Zeichensprache.