Smartphone – die mobile Revolution.

Perspektiven
zwei Frauen sitzen vor Smartphone

Unser ständiger Begleiter – das Smartphone. Es gehört zu unserer Grundausstattung, so wie der Haustürschlüssel oder das Portemonnaie. Beides wird es übrigens schon bald ersetzen. Das Smartphone ist inzwischen das wichtigste Tool zur Organisation unseres Alltags. Doch welche Auswirkungen hat dieser Trend? Und was bedeutet das für die professionelle Kommunikationsarbeit?

Am Anfang war das Signal

Wir schauen kurz zurück ins Jahr 1837. Denn hier beginnt die Geschichte des Telefons mit Samuel F.B. Morse, der den Morsetelegraphen erfindet – die wichtigste Grundlage für die Übermittlung von Signalen durch elektrische Leitungen. 30 Jahre später, also 1867, reichte der Brite Alexander Graham Bell das Patent für das erste Telefon seiner Art ein und brachte es damit zur praktischen Anwendung. 10 Jahre später erreichte diese Erfindung auch Berlin. Hier wurden ab 1877 die Übertragung zunächst über 6 km, dann über 26 km und schließlich über 61 km von Signalen erfolgreich erprobt. Diese Versuche kennzeichnen den Beginn der deutschen Telefonie. Das erste analoge Mobilfunksystem – das sogenannte A-Netz – wurde in Deutschland im Jahr 1958 eingeführt. Es war bis 1977 in Betrieb und wurde vom 1972 eingeführten B-Netz abgelöst. 1985 folgte das C-Netz und im Jahr 1992 das erste digitale Netz – das D-Netz. Es ist ein mehrdienstfähiges Netz, also in der Lage, neben Sprache auch Texte und Daten digitalisiert zu übertragen. Das D-Netz war und ist die Grundlage der heutigen mobilen Telefonie. Heute gibt es in Deutschland über 117 Millionen Mobilfunkteilnehmer (vgl. bundesnetzagentur.de; Stand: 27.11.2014).

Aclewe Evolution des Telefons

Eine Welt voller Smartphone-Nutzer

Ab Mitte der Neunziger Jahre konnte man mobil telefonieren und Texte in Form von Kurznachrichten (SMS) verschicken. Diese Entwicklungsstufe hielt nahezu zehn Jahre an, bis 2007 dieses kalifornische Unternehmen (die mit dem Apfel) ein kleines Gerät vorstellte, das mit seiner Multitouch-Bedieneroberfläche einen Wendepunkt in der Entwicklung der Smartphones einläutete. Zwar wurde bereits 1994 das erste Smartphone von BellSouth entwickelt und um die Jahrtausendwende gab es die schicken Palms, doch der Boom begann mit dem iPhone. Seitdem ist der kleine Telefon-Computer zu unserem Lebensbegleiter Nr.1 geworden. Der Stellenwert smarter Phones hat sich in den letzten fünf Jahren rasant erhöht. 2009 gab es 6,31 Millionen Smartphone-Nutzer in Deutschland. Fünf Jahre später, 2014 sind es sechsmal so viele – nämlich 40,4 Millionen. Weltweit gibt es 1,76 Milliarden – Tendenz stark steigend (vgl. statistia.com; Stand: 12.11. und 27.11.2014). Bis 2018 sollen es ganze 2,73 Milliarden smarte Nutzer geben.

Mobile Trends

Das Smartphone ist also heute bereits Orientierungshilfe, Kontaktwerkzeug, Rezeptbuch, Spielekonsole, Nachrichtendienst, Sozialkitt, Lexikon, Fahrplan, Taschenlampe und vieles mehr ...  so lange Akku und Empfang mitspielen, ermöglicht es uns den schnellen Konsum von Nachrichten und Informationen. Es stellt sich aber die Frage: Was wird das kleine Gerät zukünftig noch alles können? Und wo wird es uns weiter unterstützen? Schauen wir in die mobilste Stadt der Welt, nach Seoul (99 % Internet-Reichweite, über 70 % Smartphone-Nutzung), dann sind uns folgende Funktionen sicher: Mobilepayment (und zwar Bezahlung für jeden Anlass), Identitätsausweisung, Healthcare-Services (mobile Gesundheitskarte mit aktuellsten Daten), Security-Funktionen (Schlossfunktion für Auto, Fahrrad, Wohnung, Büro etc.). In Südkorea funktioniert der Rückkanal Mobiltelefon bereits perfekt. Und sämtliche Business Modelle beziehen stets die mobile Kommunikation mit ein und lassen sich für Vermarkter voll monetarisieren. Wir können von den mobilen Services der Südkoreaner also viel lernen und so bereits berücksichtigen, was in den nächsten Jahren unsere mobile Realität sein wird.  Hinzukommen neue Devices, die für die Kommunikationsarbeit relevant sein werden, wie Brillen und Uhren. 2015 kommt bestimmt eine smarte Uhr von Apple ... 

zwei Koreanerinnen schießen Selfie

Mobile Kommunikationsarbeit

All diese hat große Bedeutung für die Entwicklung aktueller und zukünftiger Interfacedesigns. Von Seoul inspiriert beraten wir als Werbe­agentur in Köln seit mehr als drei Jahren unsere Kunden bei ihren mobilen Präsenzen und haben schon früh eine klare Empfehlung für Mobile-Strategien ausgesprochen. Denn der Trend revolutioniert die Darstellungsweise von Websites grundlegend. Haben wir früher nur für große Desktops entwickelt, denken wir heute von klein auf groß (mobile first). Wir müssen unseren Content dem mobilen Nutzungsverhalten anpassen, d.h. unsere Texte müssen kurz, relevant und auf den Punkt geschrieben werden. Die Typographie wird plakativer. Und Bild- und Videoanteile werden wichtiger. Mithilfe adaptiver Webdesigns (responsive, liquid) passen wir uns jeder Bildschirmgröße an. Das Design muss so optimiert werden, dass es auch den dicksten Fingern die optimalste Bedienerfreundlichkeit bietet.

Ist der Vermarkter bereit, mobile Strategien konsequent zu verfolgen, hat er die Option, mit seiner Ziel­gruppe über sämtliche Touchpoints hinweg im Dialog zu bleiben. Denn unser Cross-Channel-Verhalten (wir testen Artikel live am POS, bestellen aber später von zuhause) wird immer mehr Realität. So wird ein kostenloses WLAN im Ladengeschäft, ein an der Kasse via Handy eingelöster Coupon zum effektiven Marketinginstrument. Und für uns als Agentur liefert Google gerade ein überzeugendes Argument für Vermarkter, mobil zu handeln. Denn ab 2015 wird die Suchmaschine ihren Algorithmus um den Parameter „Mobile-friendly“ erweitern, womit mobile optimierte Webseiten besser ranken als reine Desktopseiten.

Es besteht also der Anspruch, mobile Inhalte so darzustellen, dass sie geräteunabhängig sind. Egal, wie, wo und womit man sie betrachtet - sie müssen sich perfekt anpassen. Nur so ist eine zeitgemäße Kommunikation möglich. Es muss ausnahmslos funktionieren. Schnell und unkompliziert sein. Und bestenfalls unterhalten und Spaß machen. Das Smartphone ist somit die Chance für Unternehmen, mit ihren Ziel­gruppen immer und überall in Kontakt zu treten. Für alle Vermarkter, die an einer lückenlosen Kommunikation innerhalb der Customer Journey interessiert sind, ist das Smartphone das relevanteste Device. Das gilt jetzt. Und ganz sicher für unsere mobile Zukunft.


Quellen:
Statista Umfrage zur Anzahl der Smartphonenutzer in Deutschland seit 2010

Marktbeobachtung der Bundesnetzagentur zu Mobilfunkteilnehmern

Statista zum Thema Smartphones